In diesem letzten Beitrag der Reihe „Enneagramm-Homöopathie bei Erwachsenen“ geht es um den 53-jährigen Walter B., der wegen immer wiederkehrenden Hämorrhoidalblutungen und Adipositas (Fettleibigkeit) zu mir in die Praxis kommt.

Das Hauptproblem sei, dass er fast bei jedem Stuhlgang hellrotes Blut in der Toilette vorfinde, ein Umstand, der ihn immer sehr beunruhige.

Vor einem Monat sei er zur Abklärung ins Krankenhaus gegangen. Eine Darmspiegelung (Koloskopie) hätte zum Glück nur den Befund „Hämorrhoidalleiden, Stadium II“ erhalten, außerdem hätten die Ärzte im Krankenhaus bei Herrn B. eine Fettleber aufgrund von Überernährung diagnostiziert. Der Patient leidet an Adipositas Grad I mit einem BMI (Body-Mass-Index) von 31.

Herr B. arbeitet bei der Arbeitsagentur in ausschließlich sitzender Tätigkeit und ist nach eigenen Angaben zu träge, um sich in seiner Freizeit ausgleichend zu bewegen.

Erschwerend kommt hinzu, dass sich Walter B. häufig von Fertigprodukten und Fastfood ernährt und wenig auf eine gesunde Ernährung achtet. Auch nach der Arbeit sitzt er häufig vor dem Computer oder Fernseher und isst dabei gern Süßigkeiten.

Weiterhin hat er einen hohen Schlafbedarf von 9 Stunden täglich. Der Patient ist seit 10 Jahren geschieden und lebt seitdem allein.

Im Rahmen der Anamnese wird schnell deutlich, dass es sich bei Herrn B. um den sog. selbsterhaltenden Typ 9 nach der Enneagramm-Lehre handelt.

Das sind Menschen, die übermäßig an das Physische (Essen, Schlafen, Besitz von Materiellem in jeglicher Form) gebunden sind als Ersatz für Liebe und Zuneigung. Es sind oft dicke Menschen mit einem großen Bauch.

Der Wunsch nach Liebe ist sozusagen in den Körper übergegangen; es sind sehr freundliche, liebende Menschen, aber tief im Inneren haben sie das Gefühl, selbst nicht geliebt zu werden. Fröhlichkeit und Güte füllen die innere Resignation aus und die Befriedigung mit Dingen aller Art führt zu Selbstvergessenheit/-betäubung gegenüber dem, was wirklich wichtig ist.

Nach der Gabe des entsprechenden homöopathischen Heilmittels im Rahmen der Enneagramm-Homöopathie passiert zunächst gar nichts. Erst durch die wiederholten Gaben des Mittels in aufsteigenden Dosierungen ergeben sich im Laufe von Monaten die ersten Zeichen der Verbesserung seines Gesundheitszustandes.

Zunächst bleiben die Blutungen aus dem After für einige Wochen aus, kehren dann aber wieder. Nach weiterer Therapie ist Walter B. schließlich in dieser Hinsicht dauerhaft beschwerdefrei.

Nach und nach nimmt er auch geringfügig, aber deutlich an Gewicht ab: Zu Beginn der Behandlung wog er bei einer Körpergröße von 1,76 m 96 kg und sein BMI lag demnach bei 31.

Vier Monate später wiegt er noch 90 kg und sein BMI bei 29,1. Herr B. ist weiterhin in Behandlung wegen seines noch bestehenden Übergewichtes, allerdings hat er während der letzten Monate erkannt, dass er mehr auf sich und seinen Körper achten sollte.

Er macht nun moderate, aber regelmäßige Spaziergänge von 30 Minuten täglich und hat die Menge der täglichen Nahrungszufuhr deutlich reduzieren können.

Walter B. hat nun durch erste Erfolge bei seiner Gewichtsreduktion deutlich mehr Lebensfreude, trifft sich auch wieder häufiger mit alten Freunden und ist auf einem guten Weg zu einem immer besseren gesundheitlichen Gleichgewicht.

Detlef Rathmer, Heilpraktiker und Homöopath, u.a. Autor der Bücher „Wer du wirklich bist“ und „Rathmer`s großes Enneagramm-Lexikon von A-Z“

www.psychologische-homoeopathie.de

www.verlagshaus-rathmer.com

Email: detlefrathmer@t-online.de